Mittwoch, 20. Oktober 2010
Erna Berger Opernarien und Operettenlieder

Aus Anlaß des gestrigen 110. Geburtstages der Sopranistin Erna Berger gilt mein heutiger CD-Tip ihr.
Die CD „Erna Berger: Opernarien und Operettenlieder“ ist zur Zeit nicht ganz leicht zu bekommen, die Mühe der Suche lohnt sich jedoch, denn die Aufnahmen geben einen sehr guten Überblick über die Kunst dieser Sängerin, außerdem enthält die CD die schönste Version der „Rosenarie“ und des Duettes Susanna-Gräfin aus „Le nozze di Figaro“ die ich kenne.
Erna Berger singt u.a. Arien aus „Die Zauberflöte“, „Die Entführung aus dem Serail“, „Der Barbier von Sevilla“, und „La Bohème“. Sie ist mit gleich zwei Rollenausschnitten aus „Le nozze di Figaro“ vertreten: Susanne und Cherubino.

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Sonntag, 17. Oktober 2010
Bryn Terfel Vagabond

Noch einmal der walisische Bass-Bariton, hier mit einem Album von 1995: zu der hinreißenden Begleitung des Pianisten Malcolm Martineau singt er Lieder von englischen Komponisten: Ralph Vaughan Williams, Gerald Finzi, George Butterworth und John Ireland. die Texte stammen u.a. von Robert Louis Stevenson und William Shakespeare. Es geht um glückliche und (häufiger!) unglückliche Liebe, es werden junge Damen verehrt, es geht um fahrende Gesellen, das Leben und den Tod.
Ein Kritiker schrieb einmal vom "wunderfeinen Bryn Terfel", und man muß ihm recht geben: Terfels Stimme jubiliert und trauert, umschmeichelt und klagt, donnert und wispert - er gehört ohne Zweifel zu den großen Stimmverführern unserer Zeit.
Als Musikbeispiel habe ich mein Lieblingslied der CD gewählt: George Butterworths "The lads in their hundreds":
Der Text stammt von A.E. Housman (1896) und wurde von Butterworth 1911 vertont, 5 Jahre bevor er mit 29 Jahren im 1. Weltkrieg in Frankreich gefallen ist.

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Freitag, 15. Oktober 2010
Rolando Villazón French Arias



Ich halte ihn für den faszinierendsten Singdarsteller seit Maria Callas: wie Callas ist Rolando Villazón mit einem unverwechselbaren Timbre beschenkt, wie Callas scheint er auf der Bühne keinerlei Kompromisse einzugehen, verliert sich mit Leib, Seele und Stimme an seine Rollen, und scheint in manchen Augenblicken geradezu zu verbrennen. Wie bei Callas fällt es manchmal schwer, andere Sänger in Rollen zu akzeptieren, in denen man ihn erlebt hat.
Wie aber auch bei Callas ist seine Karriere von Erfolgen ebenso geprägt wie von Stimmproblemen und Krisen. Er selber hat in einem Interview einmal bekannt, den Vergleich mit Maria Callas nicht zu mögen, aber es hilft nix: er drängt sich geradezu auf.
Auf seinem zweiten Studioalbum hat Villazón 2005 Arien von Charles Gounod und Jules Massenet gesungen, und dieses Album ist für mich nach wie vor sein Schönstes. Er singt Bekanntes und weniger Bekanntes und hat einige Rollen bereits auf der Bühne verkörpert.
Manche Kritiker werfen Rolando Villazón vor, das er dem französischen Stil nicht immer gerecht werde, aber wie sagte Ingeborg Bachmann über Callas: „Sie kann einen Ausdruck verfehlen, weil sie weiß, was Ausdruck überhaupt ist“.
Villazón weiß es auch, und hier verfehlt er ihn keineswegs.

Hier kann man in das Album reinhören:

http://www.amazon.de/Rolando-Villazon-Gounod-Massenet-Arias/dp/B0006IQM5I/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1287149224&sr=8-2

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